Monster, Magie & morally grey Men – lohnt sich The Wren in the Holly Library?


Written by Ginny
Monster, Magie & morally grey Men – lohnt sich The Wren in the Holly Library?


Written by Ginny
Wölfe, Vampire, Monster – willkommen in einer postapokalyptischen Version von New York City. In The Wren in the Holly Library wirft Autorin K.A. Linde uns in eine Welt, in der der sogenannte Monsterpakt den brüchigen Frieden zwischen Menschheit und Ungeheuern aufrechterhält – und in der unsere Protagonistin Kierse als Diebin ihren ganz eigenen Überlebenskampf führt.
Worum geht's?
In einer düsteren, monsterbeherrschten Version von New York City schlägt sich Diebin Kierse mit Gaunereien durch. Bis ein Einbruch sie in die Fänge von Graves bringt: tödlich, schön, mächtig – und ganz eindeutig kein Mensch. Doch statt einer Strafe bietet er ihr einen gefährlichen Pakt an. Ein Deal, der sie mehr kostet als nur Mut – vielleicht sogar ihr Herz.
Hinweis: Vielen Dank an den Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Beauty and the Beast – aber mit Klauen und Zähnen
Dass die Geschichte ein Retelling von Beauty and the Beast sein soll, habe ich witzigerweise erst nach dem Lesen aufgeschnappt und muss sagen, mir ist es gar nicht so krass ausgefallen. (Bei ACOTAR fand ich es damals z. B. viel offensichtlicher) Ja, es gibt eine Bibliothek (natürlich), eine gefährliche Begegnung mit einem finsteren „Biester“-Typ (Graves), aber die Story schlingert nicht blind den bekannten Pfaden hinterher. Vielmehr geht es um Macht, Moral und den Preis der Loyalität. Und um Graves, den Love Interest, der genauso gut ein Gegner sein könnte – oder doch ein Verbündeter mit weichem Kern?
Eine diebische Protagonistin trifft auf ein Monster
Was mir besonders gefallen hat: Kierse ist keine typische Romantasy-Heldin, keine auserwählte Prinzessin, sondern eine talentierte Diebin mit scharfem Verstand und einem noch schärferen Überlebensinstinkt. Ihre Loyalität gegenüber ihrer gewählten Familie – Stichwort Found Family! – zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Und wer mich und meinen Lesegeschmack kennt, ich LIEBE Found Family. ♥️ Ihre Diebesfähigkeiten sind außerdem nicht bloß ein Gimmick, sondern Teil ihrer Persönlichkeit und ein zentraler Teil der Story.
Wer mich kennt, weiß: Ich bin normalerweise #TeamGoodGuy. Deshalb hatte ich es mit Graves als Love Interest nicht ganz leicht. Seine moralisch fragwürdigen Entscheidungen, seine distanzierte Art – es fiel mir schwer, ihn gleich ins Herz zu schließen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass unter der grumpy Oberfläche vielleicht doch ein gutes Herz schlägt. Für Fans von „morally grey“ Charakteren ist Graves definitiv ein Leckerbissen – Achtung: es ist definitiv spicy. 🔥


Viel Mythos, wenig Worldbuilding?
Die Welt ist eher angedeutet als durchkonzipiert – für High Fantasy-Fans eher nichts. Gegen Ende wurde die Lore deutlich dichter, da kommt dann sehr viel Input zum Mythos vom Holly King & Ivy King – vielleicht sogar etwas too much für Leser*innen, die auf klar strukturierte Welten Wert legen. Wer jedoch eher auf Atmosphäre, Dynamik und Beziehungen schaut, wird sich kaum daran stören.
Fazit
Ich habe viel Kritik gelesen, dass sich die Geschichte an bekannten Motiven bedient – Graves trägt Handschuhe wie Kaz Brekker, die Atmosphäre erinnert an ACOTAR, die Dynamik an The Cruel Prince. Aber ganz ehrlich: Wer erwartet, dass Romantasy das Rad neu erfindet, wird wohl ewig enttäuscht bleiben. Ich finde, das Buch weiß, was es tut, und macht es richtig unterhaltsam.
The Wren in the Holly Library ist kein Genre-Revolutionär, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ich hatte den Eindruck, dass wir mit Kierse mal ein etwas andere Protagonistin begleiten und bei Found Family schlägt mein Herz ohnehin direkt höher. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
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