Rezension: Scandor – Jugendbuchthriller von Ursula Poznanski

März 4, 2025 | Literatur | 0 Kommentare

Written by Ginny

März 4, 2025

Rezension: Scandor – Jugendbuchthriller von Ursula Poznanski

März 4, 2025 | Literatur | 0 Kommentare

Written by Ginny

März 4, 2025

Ein Lügendetektor, der dich rund um die Uhr überwacht. Eine Challenge, bei der die Person, die bis zum Ende durchhält, fünf Millionen Euro gewinnt. Wer die Unwahrheit sagt, fliegt raus. Wärst du bereit, dich Scandor zu stellen? Ursula Poznanskis Jugendbuchthriller Scandor liefert nicht nur eine packende und teils nervenaufreibende Story, sondern wirft auch höchst psychologische Fragen auf: Wie unterscheiden sich eigentlich Lüge und Unwahrheit? Wie häufig am Tag lügen wir, sei es aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder gar aus Rücksicht? Und wie oft fällt uns eigentlich gar nicht mehr auf, dass wir nicht ehrlich sind – weder zu unserem Gegenüber noch zu uns selbst?

Die Wahrheit kann dich reich machen.
Die Lüge lässt deine schlimmsten Albträume wahr werden.

Inhaltsangabe

Es ist die Chance auf fünf Millionen Euro Preisgeld: Philipp und Tessa nehmen an einem außergewöhnlichen Wettbewerb teil. Sie stellen sich Scandor, einem unfehlbaren Lügendetektor, der die Teilnehmenden rund um die Uhr bewacht und jede noch so kleine Lüge oder Unwahrheit mit dem Ausscheiden aus dem Wettbewerb straft. Darüber hinaus müssen die, die ausscheiden, sich ihren größten Ängsten stellen. Doch offenbar spielen nicht alle der insgesamt Hundert Teilnehmenden nach den Regeln. Und manche von ihnen verfolgen ganz eigene Ziele…

Hinweis: Vielen Dank an den Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Wer nach temporeicher und kurzweiliger Unterhaltung sucht, wird mit Scandor auf jeden Fall fündig. Doch der Jugendbuchthriller mit Mysteryelementen hat für alle, die sich tiefer mit dem Thema Wahrheit auseinandersetzen wollen, auch einiges zu bieten. Durch den sehr angenehmen und leicht verständlichen Schreibstil sowie das rasante Erzähltempo – bedingt durch die Geschwindigkeit des Wettbewerbs – liest sich das Buch sehr schnell. Aber ich hatte dennoch oft das Bedürfnis kurz innezuhalten und an vielen Punkten darüber nachzudenken, wie ich mich in den Situationen verhalten würde. Ich fand es super spannend, dass einem das Buch vor Augen führt, wie häufig jede*r von uns im Alltag, oft aus Gewohnheit, zu kleinen „Notlügen“ neigt. Jede*r von uns schiebt doch gerne mal die Schuld den anderen zu, wenn wir z. B. zu spät sind („Die Bahn hatte Verspätung“ oder „Es war super viel Verkehr auf der Autobahn“, obwohl dem gar nicht so war.) Wie oft erwidern wir auf die Höflichkeitsfrage „Wie geht es dir?“ aus Reflex „Gut“, obwohl es uns eigentlich nicht gut geht? Nichtsdestotrotz möchte dieses Buch überhaupt nicht belehrend wirken, ganz im Gegenteil: Man kann es auch einfach als unterhaltsame Lektüre genießen.

Charaktere

Als Lesende begleiten wir vor allem die beiden Protagonist*innen Philipp und Tessa durch den Wettkampf. Beide haben ganz unterschiedliche Antriebe für die Teilnahme an der Challenge. Während Philipp seine Studienfreundin beeindrucken möchte, geht es Tessa in erster Linie um das Preisgeld und die damit verbundene finanzielle Unabhängigkeit von ihrer Familie. Und das Thema Familie spielt im Buch eine große Rolle, denn beide Charaktere haben eher schwierige Beziehungen zu ihren Eltern. Im Fall von Philipp zeichnet sich das Verhältnis zu seinen Eltern durch eine gewisse Distanz und Unterkühlung aus. Tessa hingegen fühlt sich verpflichtet, ihre Eltern finanziell zu unterstützen. Loyalität, familiäre Verstrickungen und dunkle Geheimnisse sind Aspekte, die im Laufe des Buches aufgearbeitet werden. Ich empfand beide Charaktere größtenteils als sympathisch und meistens auch authentisch, was mir beim Lesen viel Freude bereitete.

Fazit & Stimmung beim Lesen

Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm und den Klappentext las, musste ich direkt an den Film „Nerve“ denken, in dem es um ein Online-Game von Wahrheit oder Pflicht geht. Ich würde behaupten, der Vibe zu Beginn ist ähnlich: Es beginnt mit jugendlichem (oder zumindest jungem) Leichtsinn und Euphorie. Die Stimmung schlägt allerdings um, sobald Tessa und Philipp merken, dass manche Spielenden bereit sind, alles für den Sieg zu tun. Die Geschichte liefert überdies einige Wendungen und am Ende kommt alles anders, als erwartet, was mir persönlich gut gefallen hat.

Ein paar Entwicklungen gefielen mir zwar nicht, da ich sie eher weniger glaubwürdig bzw. realistisch fand, aber dennoch hatte ich viel Freude an dem Buch. Ein kurzweiliger Lesespaß – der mir schon irgendwie Lust gemacht hat, mich auch der Scandor-Challenge zu stellen, um zu checken, wie lange ich durchhalten würde. 😀

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