Warum The Irresistible Urge to Fall for your Enemy für mich eher ein ‚Irresistible Urge to Dnf‘ war

Aug. 19, 2025 | Literatur | 0 Kommentare

Written by Ginny

August 19, 2025

Warum The Irresistible Urge to Fall for your Enemy für mich eher ein ‚Irresistible Urge to Dnf‘ war

Aug. 19, 2025 | Literatur | 0 Kommentare

Written by Ginny

August 19, 2025

Ein wichtiger Hinweis vorweg:
Ich muss direkt mit einem Geständnis beginnen: Als ich das Buch beim Verlag als Rezensionsexemplar anfragte, war mir nicht bewusst, dass es sich bei The Irresistible Urge to Fall for your Enemy ursprünglich um eine Harry-Potter-Fanfiction – genauer gesagt eine Dramione-Fanfiction – handelte, die nun ein Zuhause bei einem großen Verlagshaus gefunden hatte. Das wurde mir leider erst bewusst, als das Buch bei mir eintraf. Ich distanziere mich ganz klar von allem, was JK „TERF“ Rowling von sich gibt, weshalb es für mich auch außer Frage steht, Fanfictions, die vom Potterverse inspiriert sind, zu unterstützen. Aus dem Grund gibt es von mir nur pro forma, meine Pflicht als Buchbloggerin erfüllend, eine kurze Meinung zum Buch ohne Empfehlung.

Es gibt Bücher, auf die freut man sich wegen eines bestimmten Tropes, einer Stimmung, eines Versprechens. The Irresistible Urge to Fall for your Enemy hat mich genau damit angelockt: Eine wirklich zauberhafte Gestaltung (ja, ich bin nun mal ein leichtes Opfer wunderschönen Designs 🥹) Slow Burn, Magie und Alchemie, Enemies to Lovers – ein Rezept, das eigentlich Gutes verspricht. Was ich bekam war allerdings einfach ein fades Süppchen, halbgar.

Worum geht's?

Ein todkranker Assassine und eine Heilerin, die ihn am liebsten sofort loswerden würde – klingt nach Ärger, oder? Genau das erwartet uns in Brigitte Knightleys The Irresistible Urge to Fall for your Enemy.

Osric, der gefürchtete Auftragsmörder, braucht dringend Auriennes Hilfe. Doch die eigenwillige Heilerin hat nicht vor, sich einfach entführen zu lassen. Also greift er zum letzten Mittel: einem großzügigen Forschungszuschuss. Zähneknirschend stimmt Aurienne einer Zusammenarbeit zu – und schon bald stehen die beiden vor einer weitaus größeren Herausforderung als Magie oder Krankheit: ihrer gegenseitigen Anziehung.

Enemies-to-Lovers, He-Falls-First und Slow Burn treffen hier auf eine Mischung aus Fantasy und Humor, die das Knistern zwischen den Figuren in den Mittelpunkt rückt.

Anmerkung: Der Verlag hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst in keinster Weise meine Meinung oder Gefühle zum Gelesenen. Alles, was ich schreibe, entspricht meinem persönlichen Empfinden.

Wie zu Beginn schon erwähnt, habe ich bis zum Eintreffen des Buchs nicht gewusst, dass es sich bei The Irresistible Urge to Fall for your Enemy um eine HP-Fanfiction handelt, entsprechend habe ich die ursprüngliche Fanfiction auch vorher nie gelesen. Das hat zur Folge, dass ich zwar einerseits ohne nostalgische Brille oder emotionale Bindung an die Figuren herangehe, andererseits das Lesen von einem faden Beigeschmack begleitet wurde. Vielleicht liegt darin ein Teil des Problems. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich ein riesiger HP-Fan war, sodass ich theoretisch diese vertraute Basis zu den Charakteren hätte mitbringen können. Fanfiction lebt ja oft davon, dass Leser*innen bereits mit der Welt und den Charakteren vertraut sind – das Fundament ist bereits gelegt. Aber das fehlte mir hier tatsächlich komplett – obwohl ich die Welt ja in der Theorie kennen müsste. Dennoch bleibt sie vage, das Magiesystem wirkt unausgereift, und die Figuren… nun ja, sie sind für mich letztlich Pappaufsteller ohne ernsthafte Tiefe.

Was mich am meisten gestört hat, war jedoch der Schreibstil. Die Mischung aus hochgestochenem Vokabular, erfundenen Begriffen und überzogenem Slang wirkte auf mich unausgegoren – als würde der Text nicht wissen, ob er ernsthaft episch oder ironisch-chaotisch sein möchte. Humor ist natürlich Geschmackssache, aber persönlich empfand ich viele Gags als zu bemüht oder schlichtweg pubertär. Anfänglich konnte ich dem Schlagabtausch der Figuren noch etwas abgewinnen, doch irgendwann erschöpfte sich der Witz in endlosen „Cock and Ball“-Scherzen, die weder zur Tiefe der Beziehung beitrugen noch echte Chemie entstehen ließen.

Ich liebe vielschichtige Charaktere mit innerem Konflikt, Entwicklung und echten Emotionen. Leider war davon hier nichts zu spüren. Weder konnte ich mich in die Protagonist*innen hineinfühlen, noch hat mich ihre Geschichte wirklich berührt. Es fehlte das Herz, das Gewicht, die glaubhafte Spannung.

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