All The Devils – Von Geheimgesellschaften, Dämonen und Dark Academia


Written by Ginny
All The Devils – Von Geheimgesellschaften, Dämonen und Dark Academia


Written by Ginny
Es gibt Themen, bei denen ich sofort schwach werde: Eliteinternate (hat bestimmt was mit Hanni & Nanni zu tun 😂), geheime Gesellschaften und eine gute Portion Dark Academia, wenn es denn gut gemacht ist ☝️. Als ich gesehen habe, dass All the Devils genau das alles verspricht – plus noch Dämonen und Magie –, war klar: Ich bin dabei. Ich war sofort on fire und wollte unbedingt herausfinden, ob die Geschichte hält, was das Cover und der Klappentext versprechen. So viel vorweg: Sie hat mich mitgerissen, aber nicht immer überzeugt.
Ein Verschwinden, das alles verändert – darum geht es in ALL THE DEVILS
Andy Emmerson trauert um ihre Schwester Violet, die angeblich bei einem Unfall an der Ravenswood Academy ums Leben kam. Doch bei der Beerdigung passiert das Undenkbare: Die Leiche im Sarg ist nicht Violet. Für Andy ist sofort klar, dass ihre Schwester noch lebt – und dass es Leute an der Akademie gibt, die mehr wissen, als sie zugeben wollen. Also schreibt sie sich kurzerhand selbst dort ein. Kaum angekommen, stolpert sie über verschlüsselte Hinweise, die direkt von Violet stammen könnten. Aber was, wenn ihre Schwester in etwas viel Größeres verwickelt ist – vielleicht sogar in eine geheime Gesellschaft? Und was hat der geheimnisvolle Jae Han damit zu tun, der eindeutig mehr weiß, als er sagt?
Hinweis: Der Verlag hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst in keinster Weise meine Meinung oder Gefühle zum Gelesenen. Alles, was ich schreibe, entspricht meinem persönlichen Empfinden.
Düstere Atmosphäre und ein gutes Erzähltempo
Was mir sofort gefallen hat: Dieses Buch verliert keine Zeit. Statt langer Einleitungen startet die Handlung direkt im Chaos, und ich war von Anfang an gefesselt. Die Stimmung ist durchgehend düster, geheimnisvoll und leicht bedrohlich – gute Voraussetzungen für Fans von Dark Academia. Das Finale hat mich mit seiner Intensität überrascht, auch wenn ich zwischendurch manchmal das Gefühl hatte, die Autorin macht es sich etwas zu einfach. Manche Wendungen musste ich zweimal lesen, weil Erklärungen fehlten oder Dinge einfach hingenommen werden sollten.
Eine Reise in die Unterwelt – das Worldbuilding in ALL THE DEVILS
Sobald ich ein Buch beendet habe, lese ich in der Regel Rezensionen von anderen dazu – das ist für mich wie ein kleines Ritual. Es interessiert mich einfach, zu sehen, was anderen an dem Buch gefallen oder gerade nicht zugesagt hat. Eine häufige Kritik bei All The Devils war, dass viele Leser*innen etwas anderes vom Buch erwartet hatten und sie vor allem von den Fantasyelementen und dem Mythologiebezug überrascht, wenn nicht sogar enttäuscht, waren. Das war aber ehrlich gesagt mein persönliches Highlight. Ich finde das Worldbuilding wirklich gut gelungen. Die Unterwelt, die Catelyn Wilson beschreibt, ist so lebendig und atmosphärisch, dass ich beim Lesen fast meinte, selbst dort entlangzugehen – vorbei an dunklen Flüssen, verwelkenden Blume, bizarren Kreaturen. Dazu kamen immer wieder historische Anspielungen, vor allem zum alten Ägypten, die sich wunderbar eingefügt haben. Diese Mischung aus düsterer Fantasy und kleinen Wissenshäppchen entsprach genau meinem Geschmack.
Gemischte Tüte an Charakteren
Zu den Charakteren habe ich teilweise ein zwiespältiges Verhältnis. Jae hat mich am meisten überzeugt: geheimnisvoll und voller verborgener Seiten. Außerdem zeigt seine Geschichte sehr eindringlich, wie Trauer einen Menschen verändern kann.
Violet dagegen ist tricky. Mal konnte ich sie verstehen, mal hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Ihre Entscheidungen sind oft egoistisch und schwer zu ertragen – und trotzdem erfährt man am Ende, warum sie so geworden ist. Aber so richtig warm bin ich nicht mit ihr geworden.
Andy selbst war für mich ebenso ein kleines Auf und Ab. Am Anfang fand ich sie ziemlich nervig, weil sie oft hilflos wirkte und ständig andere brauchte, um klarzukommen. Aber im Laufe der Geschichte wächst sie über sich hinaus, und genau diese Entwicklung hat sie mir dann doch näher gebracht.
Fazit: Düster, spannend, aber ein bisschen holprig
All The Devils vereint alles, was ich an Dark Academia liebe: ein Eliteinternat voller Geheimnisse, eine düstere Atmosphäre und moralisch ambivalente Figuren. Das Worldbuilding ist gelungen, das Tempo hoch – auch wenn die Handlung zwischendurch etwas sprunghaft wirkt und manche Erklärungen fehlen.
Alles in allem ist das Buch sicherlich nicht für alle was und wird pauschal auch nicht allen Dark-Academia-Fans zusagen, aber ich fand es sehr kurzweilig und spannend, trotz kleiner Schwächen. Deshalb bin ich auf jeden Fall gespannt auf den Folgeband!
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